Kompensation und Umweltwert
Zur Kompensation identifizieren Expertinnen und Experten Flächen und Systeme, an denen ein ökologischer Mehrwert geschaffen werden kann; darunter Häuser, Fassaden, Dächer, Wege, Brachen, Industrieeinrichtungen und Fließgewässer. Bei der Kompensation stärken wir das Ökosystem bzw. die Biodiversität und die menschliche Gesundheit, indem wir vorhandene Grün- und Blauflächen nachqualifizieren und optimieren, neue ökologisch wertvolle Biotope schaffen (Freiflächen aber auch Gebäudebegrünung) und diese in einem standortangepassten und vielfältigen Komplex entwickeln und erhalten.
Gerade die Begrünung von Gebäuden birgt enormes Potenzial für die Verbesserung der Umweltbedingungen in einem urbanen Raum. Die Wirkungen sind vielfältig. Gesteigerte Lebensqualität, erhöhte Artenvielfalt, die Kühlung durch Verdunstung und Verschattung sowie verminderte Feinstaubbelastung und die Verringerung der Abflussmengen von Niederschlag sprechen genauso für eine Begrünung wie der Beitrag zur Wärmedämmung, der verbesserte Schutz vor Witterungseinflüssen und die Reduzierung des Umgebungslärms. Zur Begrünung bieten sich Fassaden, Dächer, Garagen und Tiefgaragen an.
Dadurch entstehen viele wertvolle Ökosystemleistungen – diese gleichen die Verluste bzw. Belastungen aus eigener Kraft dauerhaft aus und ermöglichen uns Menschen eine Lebensgrundlage. Vor allem im innerstädtischen Bereich ist es wichtig, Teilflächen zugänglich und erlebbar zu gestalten.
Die Kompensation von nicht vermeidbaren, negativen Auswirkungen auf die Natur im Zusammenhang mit Produkten und Dienstleistungen ist ein wichtiger Schritt zur Umweltneutralität.
Mit einem mehrdimensionalen Ansatz ist dabei eine ganzheitliche ökologische Kompensation möglich. Hierzu muss der Natur ein ökonomischer Wert zugeschrieben werden – eine zentrale Voraussetzung, um Natur zur Ökonomie „wettbewerbsfähig“ zu machen und dem weltweit wachsenden Defizit an Ökosystemleistungen entgegenzuwirken.