ANALYSE, REDUKTION, KOMPENSATION

Lösungen: Wie wollen wir es machen?

Umweltneutralität für Ruhrort soll durch ein dreistufiges Modell verwirklicht werden. Nach der Analyse und der Aufstellung einer Ökobilanz folgt die Reduktion, am Ende steht die Kompensation. Doch was verbirgt sich hinter diesen Prozessen?

Analyse

In einer ersten Arbeitsphase ermittelten Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Ökobilanzierung unter fachlicher Begleitung der TU Berlin die laufende Umweltwirkung von Duisburg-Ruhrort. Der Analyseprozess liefert einen Befund dazu, welche Umweltwirkung allein die Existenz menschlichen Lebens in Duisburg-Ruhrort verursacht. Wissenschaftlich ausgedrückt: Basis des Projekts ist ein sogenanntes Life Cycle Assessment, kurz: LCA. Die Analyse wurde im September 2023 abgeschlossen. Aus den Ergebnissen werden nun Reduktionspotentiale und entsprechende Handlungsfelder für einen Masterplan abgeleitet.

Mehr erfahren

Reduktion

In den kommenden Jahren sollen über hundert Einzelprojekte realisiert werden, um die negativen Umweltwirkungen so weit wie möglich zu reduzieren. Diese Phase wird permanent von sozial und wirtschaftlich geprägten Vorhaben begleitet, die auch die Bürgerinnen und Bürger mit einbeziehen.

In diesen Projekten wird es um die Reduktion von Energiekonsum, von Transport- und Mobilitätsbelastung, von Industrieemissionen sowie von privatem Konsum und Abfall gehen. Die nicht vermeidbaren Umweltwirkungen werden nach den europäisch gesetzten Standards monetarisiert, also in Umweltkosten umgerechnet und anschließend 1:1 mit dem Umweltwert kompensiert.

Mehr erfahren

Kompensation

Negative Umweltwirkungen, die unvermeidbar sind, sollen kompensiert werden – möglichst auf Ruhrorter Stadtgebiet. Bereits jetzt erfassen Ökologen, Landschaftsökologen und Biologen im Zuge von Urban Zero den ökologischen Zustand von Duisburg-Ruhrort und identifizieren Flächen, Orte und Systeme, an denen ökologischer Mehrwert zur Kompensation geschaffen werden kann: Darunter Häuser, Fassaden, Dächer, Wege, Brachen, Industrieeinrichtungen und Fließgewässer. Bei der Kompensation sollen das Ökosystem bzw. die Biodiversität und die menschliche Gesundheit gestärkt werden, indem vorhandene Grün- und Blauflächen optimiert und neue ökologisch wertvolle Biotope geschaffen werden.

Mehr erfahren
Oberbürgermeister Sören Link

Auch wenn noch ein weiter Weg vor uns liegt, ist die Initiative eine einzigartige Chance für Duisburg, Vorbild für andere urbane Räume zu sein.

Stadtentwicklung

Wohnraum:
KfW-Förderung (höhere Energieeffizienz von Gebäuden)

Freiraum:
Entsiegelung und Umgestaltung von öffentlichen und privaten Freiflächen

Mobilität:
Umnutzung von Straßen, Förderung von emissionsarmen Verkehrsmitteln (z.B. Fahrradstraßen) 

Umwelttechnik und Ökologie

Gezielte Renaturierung:
Generieren von Umweltwert durch Nutzung ungenutzter Hafenareale
(z.B. Mercator-Insel, Werfthafen Duisburg)

Energiegewinnung- und versorgung:
Ausbau Erneuerbarer Energien; Konzeption eines intelligenten Nahwärmenetzes und Einbringen von Wärmetauschern in die Abwassersysteme

Bildung und Partizipation

Kommunikation
Veranstaltungen zur Information, Einbindung und Aktivierung der unterschiedlichen Zielgruppen, 
Quartiersbüro als Anlaufstelle mit Showroom für die Ruhrorterinnen und Ruhrorter, digitaler Zugang zu Informationen und Initiativen

Bildungskonzepte
Konzeptentwicklung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung in Zusammenarbeit mit frühkindlichen, schulischen und weiteren privaten Bildungsträgern (z. B. Urban Zero-AG an Schulen: Nachhaltigkeit als Teil der Lehre, Pflege von Grünflächen)

Anreizsysteme und Teilhabemodelle
Förderung und Einbringung von Anreizsystemen zur gezielten Aktivierung von nachhaltigen Verhaltensweisen sowie die Ausgestaltung von neuartigen Teilhabemodellen für die Ruhrorter Bevölkerung

Begleitforschung:
Kooperation mit verschiedenen Universitäten und Instituten, wie der TU Berlin, der FH Dortmund und der Uni Witten/Herdecke und dem Fraunhofer Umsicht

Ökonomie & Wissenschaft

Begleitforschung:
Kooperation mit der Uni Witten/ Herdecke zu Einflussfaktoren von nachhaltigen Transformationsprojekten

Diverse Investitionen:
Nutzung von Technologien, die in Ruhrort erstmalig zum Einsatz kommen: Wärmetauscher, PV-Folien